Vertrauen

Das Gedicht stammt von dem Wiener Lyriker Martin Auer und ich möchte es Euch nicht vorenthalten. Es war ein besinnlicher Schlusspunkt von zwei intensiven Wochen auf der Blaueishütte.

Über die Erde

Über die Erde
sollst du barfuß gehen.
Zieh die Schuhe aus,
Schuhe machen dich blind.
Du kannst doch den Weg
mit deinen Zehen sehen,
das Wasser,
den Wind.

Sollst mit deinen Sohlen
die Steine berühren,
mit ganz nackter Haut.
Dann wirst du bald spüren,
daß dir die Erde vertraut.

Spür das nasse Gras
unter deinen Füßen
und den trockenen Staub.
Laß dir vom Moos
die Sohlen streicheln und küssen
und fühl
das Knistern im Laub.

Steig hinein,
steig hinein in den Bach
und lauf aufwärts
dem Wasser entgegen.
Halt dein Gesicht
unter den Wasserfall.
Und dann sollst du dich
in die Sonne legen.

Leg deine Wange an die Erde,
riech ihren Duft und spür,
wie aufsteigt aus ihr
eine ganz große Ruh‘.
Und dann ist die Erde
ganz nah bei dir,
und du weißt:
Du bist ein Teil von Allem
und gehörst dazu.

Orientierungsaufgabe

Wie funktionieren gute Orientierungsaufgaben für Teams? Wie immer beim Teamtraining handelt es sich um artfremde Herausforderungen in unbekanntem Fahrwasser, das schafft Abstand zum Arbeitsalltag und gibt Raum, alte Muster zu hinterfragen und neues Verhalten auszuprobieren. Hier eine Kurzbeschreibung:

  1. Die körperliche Dimension herausnehmen, die Wegstrecke muss zu den Fähigkeiten der Teilnehmer passen. Auch wenn die Voralpen einen wunderschönen Rahmen bieten können, es geht auch in der Ebene oder mit dem E-Bike.
  2. Kompetenzen lernen lassen: Kompass, Höhenmesser, Karte, GPS, Walki Talki, …
  3. Den Text so gestalten, dass es viel Kreativität braucht, die nächste Etappe zu entschlüsseln.
  4. Dann bleibt nur noch bei Bedarf zu intervenieren und zu hinterfragen: Führungsrollen, Teamrollen, Ressourcennutzung, die Kunst des Zuhörens, uvm.
  5. Transfer zur Arbeit herstellen und Vereinbarungen treffen.
  6. Spaß trotz aller Anstrengung nicht vergessen-:)

Modell des Inneren Teams

Ich möchte an dieser Stelle gar nicht im letzten Detail die Methode des Inneren Teams vorstellen. Dazu gibt es Seminare und Literatur vom Erfinder, Schulz von Thun. Die Idee als solche ist brillant, schnell lernbar und bei einfachen Themen selbst anwendbar. Bei tiefer sitzenden Themen ist ein Coach nötig, um bei der Weiterentwicklung des Inneren Teams zu helfen.

Der Grundgedanke: Wie in einem realen Team, zum Beispiel in der Arbeitswelt, haben auch wir in unserem Kopf oft viele Stimmen und Meinungen in einem inneren Dialog. Sind Entscheidungen zu fällen, kann das zu Patt-Situationen führen, bei schwierigen Themen zur Handlungsunfähigkeit. Nur wer innerlich klar ist, kann kraftvoll nach außen kommunizieren.

Die Methode: Alles schriftlich machen, am besten auf ein Flipchart malen und mit Namen und Spruch versehen. Alleine dieses „Aufschreiben müssen“ führt oft zu mehr Klarheit. Wie hier am Beispiel einer beruflichen Entscheidung mit der Frage, soll ich die neue Leitungsstelle annehmen, oder nicht? Verschiedene Stimmen werden herausgearbeitet. Dabei kann man gleich überlegen, wer in diesem Team im Vordergrund steht, wer steht in welcher Beziehung zu wem?

Nach der ersten Bestandsaufnahme gehen wir einen Schritt weiter und hinterfragen die Motive der einzelnen Teammitglieder, hören auch den stillen Anteilen genau zu. Wir fragen die dicken, vordergründigen Mitglieder, wie hier im Bild den Visionär, was er bräuchte, um sich mit den anderen Teamkollegen anzufreunden usw. Manchmal braucht ein Team auch eine Neueinstellung, eine fehlende Kompetenz, um richtig schlagkräftig zu werden. Die heißt es dann Schritt für Schritt zu entwickeln, wie einen neuen Mitarbeiter im Büro. Als wichtigste Regel aber gilt: Seien Sie der Chef ihres Inneren Teams, jedes Team braucht Führung und Leitung, mal mehr – mal weniger.

Kurzanleitung:

  • Zeichnen Sie! (Egal wie schön)
  • Geben Sie jeder Stimme einen Namen!
  • Formulieren sie zu jeder Stimme einen Halbsatz!
  • Durchforschen Sie ihr Bild nach
    • Wer ist im Vordergrund, wer unsichtbar?
    • Gegenspielern
    • Fehlenden Mitgliedern
    • Mitgliedern, die zu wenig beachtet werden
    • Ungeliebten Mitgliedern
    • Nötigen Neueinstellungen
  • Formen Sie ein schlagkräftiges Team!
  • Beachten Sie: Abgeschobene (ungeliebte) Mitglieder arbeiten im Untergrund weiter und intrigieren…

Nicht vergessen: Oft ist es verzwickt, dann hilft professionelle Unterstützung.

Inneres Team in erster Aufnahme. Alleine durch die Größe und Position der Mitglieder lässt sich schon eine erste Wertigkeit herausarbeiten.

 

 

 

 

 

 

 

Beziehungen, Gegenspieler und Hintergründe ins Papier zeichen, Motive der Mitglieder erforschen, so bekommen Sie Klarheit über ihr Stimmengewirr. Oben rechts eine mögliche Neueinstellung, um auch diesem neu aufgetretenen Aspekt gerecht zu werden.

Aufgabe Schluchtüberquerung

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Die Team-Aufgabe lautet in Kürze: „Bauen Sie eine Seilbrücke, auf der alle Teammitglieder, sofern diese möchten, die Schlucht überqueren können. Materialien und Arbeitsanweisungen werden gestellt. Machen sie sich mit den nötigen Kompetenzen vertraut!“

Eine der besten und spannendsten Teamaufgaben für den Outdoorbereich, die ich kenne. Der komplexe Ablauf, die Chance, alle nach ihren Fähigkeiten zu integrieren, Führung und Teamarbeit zu hinterfragen, Ressourcen zu nützen. Das Ganze auf einem hohen Spannungsniveau, am Rande einer Schlucht, Aufmerksamkeit ist gefragt.

Auch persönliche Entscheidungen und Mut sind nötig, ist es doch nicht jeder Frau oder Mannes Sache, über eine Schlucht zu schweben, oder eventuell auch: Sich dagegen zu entscheiden!

Natürlich kann die Befahrung einer Seilbrücke nur nach einer sorgfältigen “TÜV”-Abnahme durchgeführt werden. Sicherheit hat hier absolute Priorität!